Lappland Februar 2009
+++ von Kvikkjokk nach Abisko +++ Sarek Nationalpark +++ 208km +++ Fernwanderweg Kungsleden +++ Kebnekaise Sydtoppen +++ Polarlichter +++ 13 Tage unterwegs +++ -3°C bis -25°C +++ Windgeschwindigkeiten bis zu 75 km/h +++
Bilder der Tour
Alte Hasen waren wir noch nicht, doch gaben uns die zwei vorangegangenen Touren einiges an Sicherheit. Die Ausrüstung hatten wir angepasst und optimiert.
Unser Basecamp schlugen wir wieder bei Freunden in Kiruna auf. Dort wurden die Pulken gepackt und die Transportkisten auf dem Dachboden zwischengelagert. Von Kiruna ging es mit dem Bus Richtung Süden nach Kvikkjokk, dem Ausgangspunkt dieser Tour. Die ersten 7 km folgten wir dem Kungsleden Richtung Nord-Osten bevor wir direkt nach Norden über die zugefrorenen Seen Unna Dahta und Stuor Dahta in den Sarek- Nationalpark schwenkten. Durch Täler, entlang kleiner Bachläufe ging es Richtung Rapadalen. Diesem folgten wir, auf dem zugefrorenen Rapaätno, einen Tag lang Richtung Nord-Westen. Leider war das Tal nebelverhangen und wir konnten die viel beschriebene Schönheit des Rapadalen nur erahnen. Gegen Abend brach Thilo plötzlich mit einem Bein durchs Eis. Mit großer Vorsicht und möglichst gleichmäßiger Lastverteilung schälte er sein Bein samt Ski aus dem entstandenen Loch. Kurz darauf war auch Andreas mit einem Bein samt einem großen Stück Eis und der darauf liegenden Schneedecke eingebrochen. Wir hatten großes Glück! Wären wir ganz eingebrochen, hätten wir außer der Gefahr einer Unterkühlung, auch vom Wasser unter das Eis gezogen werden können. Bei vorherigen Touren überquerten wir Eisdecken von Flüsse bevorzugt an Stellen, an denen vor uns Elche oder Rentiere den Fluss überquert hatten. Im Rapadalen waren jedoch kaum Tierspuren zu finden. Somit war diese Hilfe nicht vorhanden.
In den 5 Tagen im Sarek- Nationalparks begegneten wir keinem Menschen und genossen die Einsamkeit und Ruhe. Nach der Durchquerung des Sarek-Nationalparks ging es über die Insel Jiertasuoloj nach Suorva und weiter entlang des Akkajaure nach Vakkotavare, wo wir wieder auf den Kungsleden stießen. Dieser Fernwanderweg ist auch im Winter stark frequentiert und wird zur besseren Wegfindung mit langen Holzruten markiert. Als Folge begegneten uns immer mehr Menschen und das GPS konnte in der Tasche bleiben. In der zweiten Nacht auf dem Kungsleden erlebten wir bei Mondschein ein wundervolles Polarlicht. Herrlich durchzogen die grünen und gelben Schleier den klaren Nachthimmel und wir bestaunten vor und hinter der Kamera das Farbenspiel.
Auf dem Weg nach Norden führte uns der Kungsleden am Kebnekaise, dem mit 2104m höchsten Berg Schwedens, vorbei. Auf Skiern, ohne unsere schweren Pulken, zogen wir bei klarem Wetter los Richtung Gipfel. Ein wunderschönes, kleines Seitental führte uns zum letzen kernigen Anstieg. Die Aussicht auf dem Gipfel war grandios und hat den anstrengenden Aufstieg mehr als entschädigt.
Nach 13 Etappen sind wir körperlich frisch aber unter hygienischen Aspekten mit Nachholbedarf in Abisko angekommen. Glücklich und voller Eindrücke ging es mit dem Zug zurück nach Kiruna.